Rezension: Alien Isolation

Alien Isolation im Test

Oliver Hankeln

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Leider hat mein Mainboard den Geist aufgegeben - und der Computer war auch schon etwas in die Jahre gekommen, deshalb musste ein neuer her. Und wenn da schon eine einigermassen aktuelle Grafikkarte drin ist (GTX 750) dann brauch ich natürlich auch ein Spiel, um mal zu sehen, was die so kann. Also hab ich mir Alien Invasion geholt - die Alien Filme sind ja sowieso Kult und nachdem mir das empfohlen wurde als ich gesagt habe, dass ich Deus Ex gerne gespielt habe, dachte ich, ich kann nichts falsch machen.

Und es stimmt: die Atmosphäre ist überraschend nah an den Filmen. Und ich finde auch die Grafik genial. Die Story: ihr spielt Ripley, aber nicht die aus dem Film, sondern ihre Tochter, die aufklären will, was der Mutter zugestossen ist. Dazu fliegt ihr nach Sevastopol, wo der Flugschreiber der Nostromo sein soll. Den sollt ihr für die Firma einsammeln und nach Hause bringen. Dass dabei nicht alles so glatt läuft wie geplant, sollte keinen überraschen.

Das Alien (ist das jetzt ein Spoiler, dass das vorkommt?) wird angeblich durch eine KI gesteuert und kann sich frei auf der Station, auf der das Spiel stattfindet, bewegen - damit hat es dem Spieler etwas voraus, denn von freien Entscheidungen, wie eben bei Deus Ex kann keine Rede sein.

Der Plot ist spannend aber streng linear, man kann keine Schalter betätigen oder Geräte anschalten, die nicht aktuell benötigt werden, oft ist man regelrecht eingesperrt und kann auch wirklich nur einen Gang entlanggehen. Das tut der Spannung zwar keinen Abbruch, nervt aber mit der Zeit immer mehr - leider wird es gegen Ende des Spiels immer schlimmer und zum Schluss steigt auch der Anteil der Videosequenzen nochmal deutlich an. Was mich sonst noch genervt hat ist, dass man nicht springen kann. Ich will kein Jump-and-run spielen, aber wenn hüfthohe Absätze unüberwindbare Hindernisse sind, dann fühlt sich das unrealistisch an. Aber klar - wer springen erlaubt, hat es schwerer den Spieler ein zu sperren, und das war hier offenbar die Vorgabe.

Speichern kann man nur an speziellen Speicherpunkten - mit allen Vor- und Nachteilen, das ist Geschmackssache.

Ich habe das Spiel in normaler Schwierigkeitsstufe in 30 Stunden durchgespielt - ich muss dazu sagen, dass ich kein Gamer bin. Das Spiel ist spannend genug und die Atmosphäre dicht genug, dass man weiterspielen will, obwohl man kaum Handlungsoptionen hat, aber ehrlich gesagt, bin ich gerade nicht motiviert, die Add-On-Missionen zu spielen, die nicht direkt zur Hauptkampagne gehören.

Insgesamt würde ich also sagen: Wer hartgesottener Alien-Fan ist kann das Spiel mal kaufen und spielen, aber wer auf offene Welten steht, der sollte die Finger davon lassen.

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